Atelier Panckow

Ansichten von Berlin um 1875 | Photographien aus dem Atelier Panckow

4. September, 2004 - 30. Januar 2005

Das Photoatelier Panckow wird 1864 erstmalig in den Berliner Adressbüchern unter dem Eintrag „Photographisches Kunst- und Verlagsinstitut Ad. Panckow bzw. A. Panckow, Friedrichstraße 207“ erwähnt. 1870 verlegt es seinen Sitz in die Straußberger- straße 51 und nennt eine Marie Panckow als Inhaberin. Ab 1876 besitzen ein C. Lichtwerck und im Jahre 1883 ein F. Gebhardi die Firma. Aus diesem Jahr stammt auch der letzte Eintrag.
Die Aufnahmen zeigen sowohl öffentliche als auch private Bauten und Sehenswürdigkeiten aus der Mitte Berlins kurz nach der Reichsgründung im Jahre 1871. Berlin wird zur Residenz des Deutschen Kaisers und zur Reichshaupt- stadt. Der Beginn der “Gründerjahre” löst einen wirtschaftlichen Aufschwung aus und lässt Berlin zur Millionen- stadt anwachsen. Die Aufnahmen erlauben einen faszinierenden Blick auf eine Stadt, die heute so nur noch als photographische Erinnerung besteht. Als Beispiele seien genannt: Ansicht der gerade fertig gestellten Alsenbrücke mit dem Lehrter Bahnhof, die von Georg Friedrich Hitzig erbaute Börse am Spreeufer, der Opernplatz mit Oper und Hedwigskirche und die von Eduard Knobloch entworfene Synagoge in der Oranienburger Straße.
Neben Photographien repräsentativer Gebäude der Innenstadt hat das Atelier auch Aufnahmen neu erbauter bürgerlicher Wohnhäuser und Stadtvillen angefertigt. Oft war der Bau gerade erst fertig gestellt worden. Aus diesem Grund wird Panckow in der Literatur auch als „Chronist der Neubauten“ während der Gründerjahre bezeichnet.

(Literatur: Janos Frecot, Berlin und Potsdam. Architekturphotographie 1872-1875, Schirmer/Mosel Verlag, München 1980)

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, für 10,- € in der Galerie erhältlich.

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